Pittenhart, eine bienenfreundliche Gemeinde
Auszeichnung durch den Bezirk Oberbayern – 3000 Euro Preisgeld – Bienen wichtige Nutztiere

Amerang/Pittenhart. Zum dritten Mal hat der Bezirk Oberbayern heuer oberbayerische Städte und Gemeinden mit dem Titel „Bienenfreundliche Gemeinde“ ausgezeichnet. Die Preise gingen nach Pittenhart, Markt Schwaben (Landkreis Ebersberg) und Beilngries (Landkreis Eichstätt). Weitere 26 Kommunen erhielten eine Anerkennung. Der erste Preis für Pittenhart ist mit einem Preisgeld von 3000 Euro dotiert. Die Preisverleihung erfolgte im Bauernhausmuseum Amerang
Die Kommune setze Maßnahmen um, die in besonderer Weise die Bestäuber-Insekten fördern. Dazu zählen neben der Gestaltung von Blühflächen und der Renaturierung von ehemals landwirtschaftlich genutzten Hangflächen auch die insektenfreundliche Gestaltung von Lärmschutzelementen, sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer. Zudem wurde die Vernetzung verschiedener Biotope vorbildlich umgesetzt. Darüber hinaus entwickelte die Gemeinde verschiedene Projekte im Rahmen des EU-Förderprogramms Leader weiter, wodurch sich die Habitate vieler Artengemeinschaften in der Leader-Region verbesserten.
„Wir alle wissen vom Bienen- und Insektensterben und den damit verbundenen Folgen für Pflanzen, Tiere und Menschen. Gerade die Städte und Gemeinden können sehr viel für die Insektenvielfalt tun“, sagte Mederer bei der Preisverleihung. Die Kommunen verfügten über eigene Flächen wie Grünanlagen, Wegränder oder Verkehrsinseln und könnten sich gut mit anderen Akteurinnen und Akteuren wie Vereinen, Schulen oder Naturschutzverbänden vernetzen. „Mit 497 Gemeinden und drei kreisfreien Städten haben wir in Oberbayern 500 kommunale Player, die etwas für Biene und Co. tun können.“
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Gruppe

Über den Preis freuen sich (von links): Dr. Hannes Beims (Imkereifachberater des Bezirks Oberbayern),
Pittenharts Altbürgermeister Hans Spiel, Sebastian Friesinger (Bezirksrat und Berichterstatter Imkerei des
Bezirks Oberbayern), Bezirkstagspräsident Josef Mederer, Bürgermeister Sepp Reithmeier, Honigprinzessin
Linda Jakob, Zweiter Bürgermeister Reinhard Schreiner, Roman Gröss, der Vorsitzende des Imkervereins
Pittenhart, Imker Simon Voit, Gemeinderatsmitglied Philipp Spiel, Diakon Josef Stürzer, Schafhalter Roland Kirr
               und Gertraud Neumüller, die Schriftführerin des Bienenvereins und Imkerin.       Fotos: ekh

Honigprinzessin Linda Jakob ging auf die Unverzichtbarkeit der Wild- und Honigbienen ein, die nicht nur faszinierende Lebewesen seien, sondern als unermüdliche Bestäuber einen enormen Betrag zu Erhaltung unserer Ökosysteme leisteten. Sie gelten deshalb als drittwichtigste Nutztierart in Deutschland und seien auf den Schutz und Pflege von Imkern angewiesen. Die engagierte Arbeit der Imker sei von großem Wert und verdiene Anerkennung und Würdigung. Fünf Kriterien muss eine Kommune erfüllen, um in die Auswahl der Jury aus Fachleuten und Mitgliedern des Bezirkstags zu kommen: Gemeindeflächen wie Verkehrsinseln oder Streuobstwiesen müssen bienen- und insektenfreundlich bepflanzt sein. Alle landwirtschaftlichen Flächen im Besitz der Kommune müssen extensiv, bienenfreundlich und ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bewirtschaftet werden. Die Grünstreifen an gemeindeeigenen Straßen müssen bienenfreundlich behandelt werden und die Beleuchtung insektenfreundlich sein. Und schließlich muss die Gemeinde der örtlichen Imkerschaft Plätze zum Aufstellen von Bienenhäusern und Bienenvölkern zur Verfügung stellen.Mit weiteren freiwilligen Maßnahmen konnten Gemeinden zusätzliche Punkte sammeln. Etwa wenn sie Insektenhotels, Hecken und Althölzer vorweisen, einen Bienen- und Insektenlehrpfad betreiben oder Bildungsangebote zum Thema Bienen fördern. Gemeinden punkteten auch, wenn sie in den eigenen Einrichtungen heimischen Honig und Produkte von bienenfreundlich wirtschaftenden Landwirten verwenden, zum Beispiel in Kindergärten, Schulen und Seniorenheimen.
Bürgermeister Sepp Reithmeier bedankt sich für den Preis und freut sich, dass mit Pittenhart, der erste Preis nach Kirchanschöring und Grassau zum dritten Mal an eine Gemeinde im Landkreis Traunstein geht. Was bestimmt, wie Reithmeier meint, auch damit zusammenhänge, dass der Traunsteiner Landrat Siegfried Walch derartige Projekte immer schon unterstützt habe und der Landkreis Traunstein auch zu den ersten der „blühenden Landkreise“ in Bayern zählte.
Das Preisgeld ist zweckgebunden für Vorhaben, die einer bienen- und insektenfreundlichen Umwelt zugutekommen. Wichtig ist dem Bezirk Oberbayern auch, die Anstrengungen vieler weiterer Kommunen für eine bienen- und insektenfreundliche Gestaltung in ihrem Einflussbereich zu würdigen.          -ekh

 

bienenh

Bürgermeister Sepp Reithmeier am Vorzeigeobjekt, auf dem Lehrbienenstand am Hilgerhof.

 

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Auszeichnung